Rückblende

SOCIAL STRIP
 
Nan Goldin hat es vorgemacht, wie man mit einer Slide Show die Fotografie auf eine neue Ebene heben kann. Mit der entsprechenden Musik unterlegt, gibt sie dem schweigenden Medium Fotografie deutlich mehr Dampf. Dies entspricht auch aus jetziger Sicht dem Rezeptionsverhalten und der aktuellen Gegenwartswahrnehmung, einer Sichtweise, die von Musiksendern wie MTV und Viva maßgeblich verändert worden ist. Denn gerade das jüngere Volk, das auf schnelle Bilderfolgen konditioniert ist, kann mehr mit Fotografie anfangen, wenn es in einer Art Videoclip präsentiert wird.
 
Mehr Videoclip denn langweilige Bilderfolge ist Social Strip. Ein regelrechtes Feuerwerk, das zur Langen Nacht der Museen 2006 zum ersten Mal in Aachen gezündet worden ist. Gleich in zwei Museen, im Couven Museum in der Nähe des Aachener Doms und im Ludwig Forum für Internationale Kunst ist die Slide Show der Ruhrakademisten vor Hunderten von Zuschauern gezeigt worden. Es folgten Zeigungen der Slide Show in der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 und im Umfeld der New York Fashion Week, wo das knapp über 20 Minuten lange Gemeinschaftswerk der Ruhrakademisten für Furore sorgte.
 
 
STREETLIFE
 
Es passiert nicht jeden Tag, dass ein Privatinstitut sich sechs Wochen lang im Ludwig Forum für Internationale Kunst vorstellen kann. Genau genommen ist die Ruhrakademie die erste und bisher einzige Privatakademie in Deutschland, der diese Möglichkeit zuteil wurde. An gleicher Stelle, wo Nan Goldin im Jahre 1992 ihre weltberühmte »Ballade von der sexuellen Abhängigkeit« gezeigt hat, präsentierte sich die Ruhrakademie im Jahresübergang 2004/2005 in diesem Tempel der modernen Kunst.
 
Bereits Wochen zuvor war die Ruhrakademie zur Veranstaltungsreihe »Wild Child Fashion« ins Ludwig Forum eingeladen worden. Zu diesem Anlass produzierte das Institut den Katalog »Streetlife«, 108 Seiten zeitgenössische Fotografie, Auflage 500 Exemplare.
 
Im Katalogvorwort schreibt Rick Takvorian vom Ludwig Forum: »Streetlife ist im Rahmen der zeitgenössischen Kunst wie auch der internationalen Pop- und Straßenkultur bestens aufgehoben. … Den schrägen Modesinn eines Juergen Teller kann man genauso in diesen Bildern nachempfinden wie den faux-trashy Narzissmus eines Terry Richardson. Ein Querschnitt also durch die Jetztzeit, mit Blick in die Zukunft und einem Augenzwinkern zurück.«